Mittwoch, 30. Oktober 2013

No more Caprese

Als die Kronprinzessin gerade ein Jahr alt war, aß sie einen Spekulatius und bekam komischen Ausschlag. Der breitete sich schnell aus, das Kind wurde dick und die Luftröhre war so freundlich, erst zuzuschwellen, als wir die Kinderklinik betraten.
Seitdem wissen wir, daß sie auf Nüsse allergisch reagiert, was grundsätzlich erstmal gut ist.

Heute rief die KiTa an, weil das Löwenherz nach dem Frühstück erst ein rotes, dann ein dickes rotes Gesicht bekommen würde, es gab unter anderem Tomaten. Erstmal wusste ich daß er das hat und teilte der Dame mit, sie möge doch bitte beobachten, ob es schlimmer wird, der Ausschlag verschwindet nach einer Weile wieder. Verschwunden ist allerdings nur meine Gelassenheit, und zwar nach einem zweiten Anruf, aufgrund dessen wir hektisch und sachte nervös (man erinnere sich an die zugeschwollene Luftröhre der großen Schwester) dann doch zur KiTa aufgebrochen sind.

Das Löwenherz sitzt inzwischen abgeschwollen und mit wieder annähernd normaler Gesichtsfarbe hier und spielt Feuerwehr ("dadn-dada, dadn-dada"), der Ausschlag ging zurück, nachdem wir informiert wurden.
Tomaten stehen jetzt also auf der Liste der zu vermeidenden Nahrungsmittel, wir sind etwas schlauer und mein Tagesplan (Lunchdate mit dem Hasen) dahin. Aber das Kind schnauft, das ist ja auch was wert.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

20 facts about me

Es hat mich keiner gefragt, aber wer immer wartet, hat ja auch nix davon. Also los:

1. Ich habe keinen Kleidungsstil. Klamotten sind für mich bestenfalls Verkleidung, deshalb mag ich es total, als Suburb-Elternbeirätin aufzutreten und am nächsten Tag auszusehen wie nach drei Tagen Wacken. Früher hab ich die Freitagabende gern in einem Metal-Gothic-Schuppen verbracht und bin da am liebsten im hellblauen Blüschen aufgelaufen. Merkt man wenigstens, daß ich da bin.

2. Ohne Kaffee bin ich nicht benutzbar. Eine direkt nach dem Aufstehen (am liebsten schon im Liegen, dafür sorgt der Hase manchmal und erntet Lob), die zweite, sobald ich Zeit habe und die dritte, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Danach geht es langsam. Als der Wummel unterwegs war, hab ich keinen Kaffee vertragen und hatte tagelang strenge Kopfschmerzen vom Entzug.

3. Ich mag keine Karotten, weil ich als kleines Kind eine Nacktschnecke (mit Hörnern!) im Garten gefunden habe und die Dosenkarotten beim Mittagessen dafür gehalten habe.

4. Ursprünglich hab ich kein Kind geplant. Die Kronprinzessin war eine Überraschung, sollte aber kein Einzelkind bleiben. Der Hase wollte dann noch ein eigenes Kind und wir beide dann noch eins obendrauf. Jetzt fände ich ein Leben ohne das Getümmel furchtbar langweilig.

5. Mit am Besten entspannen kann ich beim Backen.

6. Ich habe eine Rotorenphobie. Bei einer Hubschraubervorführung hab ich die Kronprinzessin mal stehen lassen und hab mich hinter einem Zaun in "Sicherheit" gebracht. Jeder Hubschrauber hat mich panisch werden lassen (ich erwarte außer Kontrolle geratene Fluggeräte und abgetrennte Körperteile, sehr unappetitlich also) und selbst in Filmen konnte ich keine sehen. Das ist besser geworden, seit das Löwenherz mit einem unterwegs war (was seltsam ist, weil ich das selbst nicht gesehen habe, aber psychologisch war's wohl hilfreich), aber einen in Schräglage kann ich immer noch nicht vertragen und ein Ventilator kommt mir auch nienienie in's Haus.

7. Ich glaube daran, daß es für jeden Menschen nicht nur eine Person gibt, mit der sie glücklich werden kann. Das klingt unromantisch, ist es aber nicht, weil ich mir meinen Mann ja trotzdem ausgesucht hab. Außerdem entspannt es bei Trennungen ungemein.

8.  Ich bin unglaublich faul. Deshalb organisiere ich gern, weil ich dann weniger Arbeit habe. Klappt so mittel.

9. Alkohol vertrage ich nicht gut, ich kriege Kater aus der Hölle. Was mich dummerweise nicht abhält.

10. Tanzen kann ich auch nicht, hält mich aber auch nicht ab. Ich zitiere Casper: "Wenn schon scheiße tanzen, dann so, dass die ganze Welt es sieht."

11. Vor Jahren hab ich mal in einem CallCenter gearbeitet. Das war schlecht für's Ego und bis heute bin ich ausgesprochen nett, wenn mal einer anruft.

12. Jahrelang hatte ich keinen Fernsehanschluss und hab ausschließlich DVDs geschaut. Das würde ich heute immer noch machen, aber der Hase wäre unzufrieden, das bringt ja dann auch nichts.

13. Ich hab eine Standardgesichtsbemalung, die ich immer mache und ohne die ich auch nicht aus dem Haus gehe, aber diese flächendeckenden Make-up-Puder-Rouge-wasauchimmer-Arbeiten krieg ich nicht hin.

14.  Wenn ich was Neues entdecke, will ich sofort der Pro werden. Wenn es gut läuft, bleibt es bei der Anschaffung von Literatur (diverse Handarbeiten, Wein, Fotographie). Wenn es schlecht läuft (und das tut es meistens), habe ich schon Unsummen für Equipment ausgegeben, bis ich merke, daß es doch nicht meins ist. Hier stehen immer noch kistenweise Glasperlen etc, weil ich vor Äonen mal der Ansicht war, ich müsste jetzt Schmuck selbst machen und das macht ja sowieso nur Spaß, wenn man gleich das richtige Werkzeug und so hat. Gebaut hab ich kein einziges Stück und der Kram staubt fröhlich vor sich hin. Ich bin die Königin der Strohfeuer! Wenigstens die Papiersache verfolge ich nach wie vor, dummerweise hört es da mit dem Equipment nie auf.

15. Finde ich einen Schauspieler toll, ziehe ich mir schnellstmöglich das Gesamtwerk rein, auch die verzichtbaren Frühwerke. Der Hase jammert heute noch über Dark Harbour, den er sich wegen Norman Reedus (den ich übrigens für einen der heißesten Männer überhaupt halte, zugegebenermaßen aber nicht in diesem Machwerk) anschauen musste.

16. Schokolade hin oder her, kulinarisch machen mich Ofenkäse und Sushi am glücklichsten.

17. Ich bin schon seit Vivasion Fan von Stefan Raab. Also schon immer und vermutlich auch für immer. Und für alle, denen nun schockiert der Atem stockt: In meiner Familie und meinem Freundeskreis steh ich damit ziemlich alleine da. Aber das macht nichts, ist wie mit dem Tanzen. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen!

18. In Gruppen fühle ich mich selten zugehörig. Ich bin immer ein bisschen außen vor, auch wenn das auf Andere gar nicht so wirkt. Als Kind war ich davon überzeugt, adoptiert zu sein und in der Schule fiel mir erst Anfang der Oberstufe auf, daß ich ja gar nicht so unbeliebt bin, wie ich immer dachte. Bis heute bin ich alles Andere als schüchtern, man soll schon merken, daß ich da bin und ich bin auch wirklich gesellig, aber am liebsten treffe ich mich mit Leuten zu zweit, da geht es mir nämlich nicht so.

19. Falls Sie sich fragen, warum im Supermarkt schon ab September Lebkuchen und Spekulatius liegen: Die liegen da für mich.

20. Mit das Unhöflichste überhaupt ist für mich unangekündigter Besuch. Ich bin nämlich nicht besonders ordentlich (siehe auch Punkt 8) und brauche grundsätzlich Vorlaufzeit, um unser Haus in einen halbwegs repräsentativen Zustand zu versetzen.


Montag, 14. Oktober 2013

Der Letzte seiner Art

Das Löwenherz ist ein Krippenkind.


Die Erzieherinnen saßen beim Eingewöhnungsgespräch noch mit großen Augen vor der Liste voller "wenn das passiert, mich anrufen, wenn das passiert, den Notarzt"- Anweisungen, im laufenden Betrieb ist es bisher aber gar nicht so anders als mit anderen Kindern. Die Eingewöhnung lief fast ganz glatt, inzwischen hat sogar schon der Mittagsschlaf erfolgreich dort stattgefunden (mit im Bett einschlafen, ich fühle mich slightly veräppelt von diesem Kind).
Nur mir ist es ganz anders. Das letzte Baby, das keins mehr ist, die letzte Eingewöhnung ist rum und  ein Meilenstein mehr, den ich nie mehr mitmachen werde. Aber genug der Jammerei, das ist schon alles gut so, wie es ist.



Heute sind übrigens Kind zwei bis vier kzh, aber nicht schwer bettlägerig mit viel Schlaf, sondern eher soll-nicht-weil-ansteckend, aber zum Mordsgalama veranstalten reicht die Energie.