Sonntag, 23. November 2014

Kinder-, Möbel und Terminerücken

Dieses Wochenende, das btw extrem entspannt war, haben wir uns mal drangesetzt, das kommende Wochenende zu planen.
So viel ist nicht zu tun, dachte ich, ist ja fast alles wie immer, dachte der Hase.

Spannend wurde es erst, als der Hase nach einem Flug gesucht hat, der ist nämlich übernächste Woche auf Geschäftsreise in den USA und der einzige brauchbare Flug Samstag saufrüh geht. Eigentlich kein Thema, ich muss nur im Laufe des Wochenendes ein neues Sofa abholen (und mich hierzu mit dem Fahrer und dem Verkäufer abstimmen) und Samstagabend bei meinem Vater Geburtstag feiern. Letzteres ist mit vier Kindern im ÖPNV eher anstrengend, aber machbar. Ab da wurde es abenteuerlich, die Mädchen sind nämlich dieses Wochenende nicht da, die Jungs alleine lassen und ein Sofa abholen ist keine Option.

Wir haben es immer noch nicht stramm, aber folgendes passiert: Das Sofa wird Freitagnachmittag direkt nach Feierabend geholt (note to self: Dem Noch-Sofabesitzer das auch mitteilen), meine Mutter holt das Löwenherz aus der KiTa, bleibt ein Weilchen bei uns und nimmt den Wicht dann mit zu sich, damit wir fröhliches Möbelrücken spielen können. Samstagmorgen wandert der Wummel zu den Schwiegereltern, damit ich keinen Fünfjährigen spätabends über eine Stunde rumgurken muss (mit Einschlafen und Umsteigen und Heimlaufen ist das echt kein Spaß, für beide nicht).
Das wird noch durchdacht und abgeklopft werden müssen, aber wenn ich das richtig sehe, sitze ich am Samstag ganz alleine ohne Anhang auf einer Geburtstagsfeier. Ist ja nicht das schlechteste Ergebnis.


Donnerstag, 6. November 2014

Frau Kollegin

Das Thema ist noch nicht durch, sie müssen da wohl noch mehrfach drüber lesen.
Ich finde arbeiten wirklich, wirklich ausgesprochen toll. Da gibt es Kollegen, zum Beispiel den, den ich vor der Elternzeit schon furchtbar gerne mochte, der beim Betreten des Büros "Hallo, Frau Kollegin" ruft und ich ganz gerührt bin, denn er meint ja mich. Und es gibt Besprechungen, an denen ich teilnehme und Dinge notiere und vereinbare. Und Mittagspausen, in denen man zusammensitzt und ißt und spricht. Und ich genieße es in vollen Zügen.

Ja, es ist anstrengend, aber wer direkt vom Büro zur Elternbeiratssitzung fährt und danach zuhause zwei Kuchen bäckt (Einstandsfeier, morgen), hat eben auch entweder ein Motivations- oder ein Organisationsproblem. Oder ist das Pensum noch nicht gewöhnt, das vermute ich ja.

Morgen also Einstandsfeier und auf das, was danach kommt, freue ich mich viel mehr als vorher: Das Wochenende.

Mittwoch, 5. November 2014

Was machst du eigentlich...? im November

Seit gestern bin ich offiziell keine Hausfrau mehr (insert Gejuchze here) und endlich hab ich was lohnenswertes über meinen Tagesablauf zu berichten, also mache ich endlich auch mal mit, wenn Frau Brüllen hier Antworten auf die Frage "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" sammelt.

Die Nacht ist sehr kurz, dafür aber sehr anstrengend. Ein kuschelbedürftiges, zappelndes Löwenherz schlägt mich gegen drei Uhr in die Flucht in's wummelsche Kinderbett, um wenigstens noch eine Handvoll Schlaf zu bekommen (Note to myself: Das Kind braucht eine größere Decke, zwischen Wadenkrämpfen und kalten Füßen abzuwechseln beeinträchtigt meine Laune erheblich).

Entsprechend schwer komme ich nach insgesamt drei Stunden Schlaf in die Gänge, habe dafür aber Schonprogramm: Das Löwenherz kann wie am Vortag schon beim Papa bleiben (ein Hoch auf das Homeoffice!), Miss E. bleibt nach kurzer Sichtung spontan auch daheim, also muss ich nur den Wummel zeitgerecht in die Klamotten diskutieren, den Hügel zur KiTa hoch- und zum Bahnhof wieder runterhirschen und sitze pünktlich in der Bahn.

Da fängt im Moment die Sache mit dem Genießen an: Ganz alleine, ohne Knabberdosen/ Getränke/ Bücher/ Rumgezappel/ ICHMUSSPIPI eine knappe Stunde einfach dasitzen, Musik hören (mehrere Lieder am Stück!), nebenher einen Termin finden, an dem diese Woche fünf Menschen an einem Tisch sitzen (morgen, 15 :15 Uhr) und eigentlich direkt vor dem Büro aussteigen, uneigentlich heute aber eine halbe Stunde quer durch die Stadt gelotst werden wegen "Fahrleitungsproblemen". Tja nun.

Bei der Arbeit bin ich an Tag zwei noch kein vollwertiges, hilfreiches Mitglied, denn auch wenn ich in meine Präelternzeitfirma und die Präelternzeitabteilung zurückgekehrt bin, ist in den Jahren einiges passiert und ich steh tatsächlich weite Teile des Tages mit doofen Fragen bei den Kollegen. Als einzige Frau in der Abteilung ist das natürlich kein guter Einstand, man möchte sich ja von Anfang an behaupten, aber dicke Arme machen, wenn noch nichts dahintersteckt, ist eben keine Option.

Nach Feierabend habe ich zehn Minuten Luft, bis die Bahn kommt und mich zwischenfallsfrei nach Hause chauffiert. Dort lasse ich die Jacke an, wechsle aber immerhin die Schuhe und fahre mit dem Hasen zur KiTa, wo wir den Wummel einsammeln und zur Frühförderung bringen (das Löwenherz bleibt kzh und macht sich einen Lenz mit den großen Schwestern). In einem Zeitfenster von 45 Minuten kaufe ich Shampoo, Geschenkpapier und diverse andere Dinge, unter anderem eine sauteure lange Unterhose aus Wolle und Seide, aber sie ist so kuschelig!
Der Wummel wird abgeholt, wir fahren heim, ich räume die Spülmaschine ein, drehe eine Wäscherunde und mache Abendessen.
Das Abendprocedere läuft ohne größere Katastrophen; aus Mangel an Homeoffice an Donnerstagen organisiere ich einen Babysitter für das morgen noch nicht kitataugliche Löwenherz, der gegen sieben hier aufschlagen wird. Für diesen Eintrag hab ich mich gesetzt und Grey's Anatomy eingeschaltet.

Gleich stelle ich noch die Medikamente für morgen, schreibe einen Plan für den Sitter und falle dann augenblicklich um.

Montag, 3. November 2014

Frau Rakete wirft, Maerim fängt

Frau Schreiberlings Erna Rakete aka @denkfett hat beim Blogger-Staffellauf das Stöckchen geworfen und ich hab es geholt. Vielen Dank, daß du in meine Richtung geworfen hast! Stöckchendinge gehen so:

"Beantworte 11 Fragen, nominiere 11 weitere Blogger (Bescheid sagen nicht vergessen), stelle ihnen 11 selbst ausgedachte Fragen und reiche somit das Staffelstöckchen weiter. Wenn nicht, wirst Du Pickel am Po, 11 Jahre schlechten Sex und jeden Morgen "Brother Louie" als Ohrwurm haben. Ach, fast hätte ich die wichtigste Regel vergessen: verlinke die Person, die Dich nominiert hat."


1. Barfuß oder Lackschuh?
Geht es hier um Fußbekleidung oder meinen Kontostand? Man weiß es nicht. 
Ich habe für gewöhnlich einen rustikaleren Kleidungsstil als die meisten meiner Freundinnen. Die Jeans rutschen, mein Lieblingsshirt ist ein Stormtrooper-Herren-Shirt und in Pumps tun mir nach zwei Stunden massiv die Füße weh. Wenn ich also die Wahl habe, ziehe ich sowas nicht an. Das gilt natürlich nicht für Anlässe; zu Hochzeiten etc. sieht man mich auch in einem Kleid und hübschen Schuhen, aber ich packe mir Sneaker ein und sobald der offizielle Teil beendet ist, wird getauscht.
Ich mag gut angezogene Frauen und sehe das gern, aber mein Budget für Klamotten und somit auch Schuhe ist begrenzt (jetzt geht es ja doch um den Kontostand) und wird zudem noch durch vier wildwuchernde Kinder dauerbeansprucht, da überlegt man zweimal, ob man nun wirklich Schuhe kauft, die man nicht täglich trägt und die man sich auf dem Spielplatz sowieso nur einsauen würde. Abgesehen davon bemühe ich mich, Menschen nach ihrer Persönlichkeit und nicht ihrer Kleidung zu beurteilen und mich nicht von Statussymbolen blenden zu lassen, das mute ich meinem Umfeld eben auch zu.

2. Was war das Peinlichste, was Du je getan hast?
Das war eine Begebenheit, in der ein sehr betrunkener Teenager, ein BH und Campino eine Rolle spielen. Weiter werde ich nicht in's Detail gehen.
3. Was ist Dein absoluter Traum (egal, ob umsetzbar oder nicht)?
Singen können. Nicht zwingend die Celine Dion- Fünf Oktaven- Stimme, es wäre schon toll, wenn das, was meine Stimmbänder fabrizieren, nicht für schmerzverzerrte Gesichter sorgen würde. Ich singe nämlich sehr gern, ich werde nur immer gebeten, sofort aufzuhören. Das ist schade.

4. Wenn Du sehr sehr viel Geld finden würdest (so ca. 500.000 €) und wüsstest, dass Dich keiner dabei beobachtet hat, würdest Du es behalten, und wenn ja, was würdest Du damit machen?
Für so eine Riesensumme hätte ich definitiv Verwendung. Zuerst mal würde ich ein Sofa kaufen. Eins, das groß genug und trotzdem schön ist. Danach würde ich mit meiner Familie in Urlaub fahren, im Anschluss mit den Mädchen einen ausgedehnten Einkaufsbummel machen. Und ich würde den Führerschein machen, das wäre ganz schön praktisch. 
Und die ganze Zeit über müsste ich an den armen Tropf denken, der das Geld verloren hat und wie es ihm oder ihr wohl geht. Ist ein Hauskauf geplatzt und er sitzt jetzt auf der Straße? Ein Drogendeal und er wird deshalb gerade umgenietet? Oder war es Lösegeld und die Entführer rücken das Kind nicht raus? Ich würde anfangen, Zeitung zu lesen und nach der Katastrophe suchen, die ich verursacht habe, damit ich mit meinem Hintern zwei Wochen lang den Nordseestrand plattdrücken kann. Und würde mich schlecht fühlen, schlechter als ohne das Geld. Und weil mir der Gedanke wohl schon käme, bevor ich irgendwas anstoßen könnte, würde ich das Geld lieber zurückgeben und dem armen Schwein, das so viel Kohle mit sich rumtragen muß, alles Gute wünschen.

5. Würdest Du ins Dschungelcamp gehen?
Nein. Ich möchte bitte nichts mit Spinnen zu tun haben.

6. Da steht ein Flieger für Dich. Wohin geht die Reise?
Nach reiflicher Überlegung und sorgfältigem Abwägen diverser Ziele bin ich zu dem Entschluss gekommen, daß es für mich keinen schöneren Ort als die Nordsee gibt. Also packe ich mir eine Flasche Wein ein, radle durch das Marschland, setze mich auf einen Deich und guck dem Meer beim Kommen und Gehen zu. Das hilft.

7. Wenn Du mit jemandem in die Kiste springen dürftest (freie Auswahl, für diese Frage bist Du Single!), wer wäre das (hier eine bekannte Persönlichkeit o.ä. einfügen)?
Für sowas bin ich vermutlich zu alt. Verstehen sie mich nicht falsch, ich habe durchaus noch eine Libido und es gibt den einen oder anderen Schauspieler/ Musiker, bei dem mir durchaus der Schlüppi klingelt, aber ein einmaliges Treffen? Da hab ich zwei Möglichkeiten: Entweder es ist toll und dann ist nur einmal doof, oder es ist mies und dann kann man es sowieso lassen. Und Mr. Superheiß ist mit Narcissa Malfoy verheiratet, das ist mir zu heikel.
Die entscheidende Frage ist ja, ob man so eine einmalige Chance für schnödes Rumgevögel verballern will. Ich finde nein. Es gibt eine handvoll Leute, mit denen ich sehr gerne mal ein Bier trinken und mich unterhalten würde, das fände ich wesentlich fruchtbarer (pun intended). Ganz oben auf der Liste steht da mein absoluter Lieblingsschauspieler, der phänomenale Edward Norton und teilt sich den Platz mit Marcus Wiebusch, seit Urzeiten für mich der beste Texter der Welt und ein sehr kluger, angenehmer Gesprächspartner. Da hätte ich mehr von.

8.  Wenn Du ein Mann bist: Was ist das faszinierende an Baustellen? Wenn Du eine Frau bist: Was ist das faszinierende an Schuhen?
Die Faszination an Schuhen besteht für mich darin, in Größe 42 Sneaker zu finden, die nicht wie Kindersärge aussehen.

9. Ganz ehrlich: Wenn es gesellschaftlich nicht so verpönt wäre, würdest Du Dich mit Wonne aushalten lassen?
Die Situation in Elternzeit ist ja davon nicht sehr weit entfernt. Das hatte ich jetzt lange genug und kann sagen: Es ist schauderhaft. Die Gesellschaft ist mir da wumpe, ich finde es für mich einfach unerträglich, finanziell abhängig zu sein.

10. Für 500.000 € - lieber eine (sehr große, lebende) Spinne essen oder lieber mit Deinem übelsten Erzfeind vögeln?
Ich möchte immer noch nichts mit Spinnen zu tun haben.

11. Wolle Rose kaufe?
Unbedingt.

Jetzt aber noch meine elf weltbewegenden Fragen:

1) Du kommst aus dem Urlaub zurück. Was machst du zuerst?
2) Deine liebste Kindheitserinnerung?
3) Du kannst ein Gesetz in Deutschland verabschieden. Welches?
4) Was würdest du deinem Teenie-Ich gern mitteilen?
5) Was gewinnt man, wenn man dein Freund ist?
6) Der größte Mist, den du dir im Fernsehen ansiehst?
7) Definiere Liebe:
8) Schon mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen? 
9) Star Trek oder Star Wars?
10) Ist gerade die beste Zeit deines Lebens?
11)  Welches Laster würdest du gern loswerden?


Hier hört es auch auf mit lustig. Zwangsnominierungen mag ich nicht, Freiwillige gab es nicht und somit haue ich die Fragen so raus. Ich freue mich über jeden, der sich bemüßigt fühlt, meine Fragen zu beantworten und hoffe, daß es überhaupt jemand macht.