Mittwoch, 5. November 2014

Was machst du eigentlich...? im November

Seit gestern bin ich offiziell keine Hausfrau mehr (insert Gejuchze here) und endlich hab ich was lohnenswertes über meinen Tagesablauf zu berichten, also mache ich endlich auch mal mit, wenn Frau Brüllen hier Antworten auf die Frage "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" sammelt.

Die Nacht ist sehr kurz, dafür aber sehr anstrengend. Ein kuschelbedürftiges, zappelndes Löwenherz schlägt mich gegen drei Uhr in die Flucht in's wummelsche Kinderbett, um wenigstens noch eine Handvoll Schlaf zu bekommen (Note to myself: Das Kind braucht eine größere Decke, zwischen Wadenkrämpfen und kalten Füßen abzuwechseln beeinträchtigt meine Laune erheblich).

Entsprechend schwer komme ich nach insgesamt drei Stunden Schlaf in die Gänge, habe dafür aber Schonprogramm: Das Löwenherz kann wie am Vortag schon beim Papa bleiben (ein Hoch auf das Homeoffice!), Miss E. bleibt nach kurzer Sichtung spontan auch daheim, also muss ich nur den Wummel zeitgerecht in die Klamotten diskutieren, den Hügel zur KiTa hoch- und zum Bahnhof wieder runterhirschen und sitze pünktlich in der Bahn.

Da fängt im Moment die Sache mit dem Genießen an: Ganz alleine, ohne Knabberdosen/ Getränke/ Bücher/ Rumgezappel/ ICHMUSSPIPI eine knappe Stunde einfach dasitzen, Musik hören (mehrere Lieder am Stück!), nebenher einen Termin finden, an dem diese Woche fünf Menschen an einem Tisch sitzen (morgen, 15 :15 Uhr) und eigentlich direkt vor dem Büro aussteigen, uneigentlich heute aber eine halbe Stunde quer durch die Stadt gelotst werden wegen "Fahrleitungsproblemen". Tja nun.

Bei der Arbeit bin ich an Tag zwei noch kein vollwertiges, hilfreiches Mitglied, denn auch wenn ich in meine Präelternzeitfirma und die Präelternzeitabteilung zurückgekehrt bin, ist in den Jahren einiges passiert und ich steh tatsächlich weite Teile des Tages mit doofen Fragen bei den Kollegen. Als einzige Frau in der Abteilung ist das natürlich kein guter Einstand, man möchte sich ja von Anfang an behaupten, aber dicke Arme machen, wenn noch nichts dahintersteckt, ist eben keine Option.

Nach Feierabend habe ich zehn Minuten Luft, bis die Bahn kommt und mich zwischenfallsfrei nach Hause chauffiert. Dort lasse ich die Jacke an, wechsle aber immerhin die Schuhe und fahre mit dem Hasen zur KiTa, wo wir den Wummel einsammeln und zur Frühförderung bringen (das Löwenherz bleibt kzh und macht sich einen Lenz mit den großen Schwestern). In einem Zeitfenster von 45 Minuten kaufe ich Shampoo, Geschenkpapier und diverse andere Dinge, unter anderem eine sauteure lange Unterhose aus Wolle und Seide, aber sie ist so kuschelig!
Der Wummel wird abgeholt, wir fahren heim, ich räume die Spülmaschine ein, drehe eine Wäscherunde und mache Abendessen.
Das Abendprocedere läuft ohne größere Katastrophen; aus Mangel an Homeoffice an Donnerstagen organisiere ich einen Babysitter für das morgen noch nicht kitataugliche Löwenherz, der gegen sieben hier aufschlagen wird. Für diesen Eintrag hab ich mich gesetzt und Grey's Anatomy eingeschaltet.

Gleich stelle ich noch die Medikamente für morgen, schreibe einen Plan für den Sitter und falle dann augenblicklich um.

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